Pflanzen-Tipp:

Weiße Taubnessel

Unkraut oder Heilpflanze?

Aus der Geschichte

Oft wächst die weiße Taubnessel an Wegrändern Waldrändern, Wiesen, Äckern, in Hecken und Gärten und erfreute sich besonders seit dem frühen Mittelalter beim einfachen Volk besonderer Beliebtheit. Ihre jungen Triebe galten und gelten als schmackhaftes Gemüse, und die Blüten werden zu Heilzwecken genutzt. Auch die Wurzeln können verzehrt werden und wurden damals ebenso genutzt, um Haare gelb zu färben.

Man nutzte sie gleichfalls als Heilmittel gegen „weißen Fluss“ der Frauen, und sie wurde außerdem bei Blutarmut, Hautunreinheiten und Lungenerkrankungen verwendet. Als besonders wirkungsvoll galt ihr Einsatz bei Wunden und Geschwüren sowie blutigem Durchfall.

Wirkungsweise

Wegen ihrer Inhaltsstoffe, wie Glycoside, Gerbstoffe, ätherische Öle, Schleimstoffe, Mineralstoffe und Vitamin C:

 – blutungsstillend und blutreinigend
– zusammenziehend
– entzündungshemmend und antibakteriell
– schleimlösend und sekretionshemmend
– gewebsverdichtend
– Schleimhaut schützend
– Juckreiz lindernd
– Harn fördernd
– beruhigend.

Anwendungsgebiet z.B.

in Form von

– Tee aus Blüten (bis 3g tgl.), mit Honig (auch für Stoffwechsel-Kuren)
– stärkere Aufgüsse äußerlich (bis 5g tgl.) als Bäder und für Umschläge
– junge Blätter beispielsweise wie Spinat zubereiten

bei

– Katarrhen der oberen Atemwege, insbesondere Husten und Bronchitis
– Schlaflosigkeit
– Magen- und Darm-Beschwerden
– Hämorrhoiden und Krampfadern
– Hautausschlägen, Ekzemen, Verbrennungen
– Frauenleiden (auch bei Schmerzen vor der Menstruation oder Wechseljahresbeschwerden)
– Stoffwechsel unterstützend

Blütezeit: April – Oktober

Sammelzeit: Mai – Oktober, ganze Pflanze oder Blüten

Nebenwirkungen: sind keine bekannt